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Die unsichtbare Macht der Domains: Digitale Souveränität verstehen
Das Ausmaß politischer Sanktionen – ein Weckruf an Unternehmen
Im Frühjahr 2025 löste die Sperrung eines E-Mail-Kontos eine internationale Debatte über digitale Souveränität aus. Der Grund: Es handelte sich um den E-Mail-Account von Karim Khan, dem Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) in Den Haag. Dieser verlor den Zugriff auf sein E-Mail-Konto ohne jede Vorwarnung. Microsoft hatte den Account auf Anordnung des US-Präsidenten Donald Trump gesperrt. Eine politische Sanktion mit weitreichenden technischen und wirtschaftlichen Konsequenzen.
Was zunächst nach einem Einzelfall klingt, entpuppt sich als Weckruf für alle Organisationen und Unternehmen, die digitale Kommunikation als selbstverständlich ansehen. Die Sperrung zeigte schmerzhaft, wie abhängig selbst höchste Institutionen von privatwirtschaftlichen IT-Strukturen sind und wie schnell die eigene digitale Handlungsfähigkeit verloren gehen kann.
Warum Domain und DNS wichtige Teilbereiche der digitalen Infrastruktur sind
Was viele übersehen: Nicht nur Daten, sondern auch die Domain und das Domain Name System (DNS) bilden die Grundlage der digitalen Existenz eines jeden Unternehmens.
Eine Domain ist weit mehr als nur eine Webadresse. Sie ist die zentrale Identität, unter der Ihre digitale Kommunikation, Ihre E-Mail-Domains und Ihr Markenauftritt laufen. Das DNS wiederum ist das System, das dafür sorgt, dass Nutzer Ihre Website oder Ihren Mailserver überhaupt erreichen können. Wird der Zugriff auf die DNS-Zone blockiert oder manipuliert, kann Ihr Unternehmen nach außen schlichtweg nicht mehr existieren: Websites, E-Mail-Verkehr, Zertifikate … alles kann von jetzt auf gleich stillstehen.
Digitale Souveränität und Resilienz
Die Diskussion um digitale Souveränität konzentriert sich meist nur auf Daten, selten jedoch auf die grundlegende Infrastruktur, wie Domains, DNS und E-Mail.
Wer seine Domain-Registrierung oder E-Mail-Systeme außerhalb der EU verwaltet, unterliegt häufig fremden Rechtsräumen. Das birgt erhebliche Risiken: Der europäische Datenschutz (DSGVO) schützt vor willkürlichem Zugriff, während etwa der US-amerikanische Cloud Act geheime Datenabfragen erlaubt. Die Folge: ein schleichender Kontrollverlust über geschäftskritische Systeme.
Was kann passieren, wenn die Kontrolle verloren geht?
Wird die Hoheit über Ihre Domain oder DNS-Zone entzogen, kann Ihr Unternehmen:
- nicht mehr per E-Mail kommunizieren,
- nicht mehr über die eigene Website erreichbar sein,
- und schlimmstenfalls unbemerkt Datenumleitungen oder Zertifikatsänderungen erleben.
Solche Szenarien entstehen nicht nur durch technische Fehler, sondern auch durch gezielte Ein- und Angriffe.
Wie Sie Ihre digitale Resilienz stärken
Souveränität beginnt mit bewussten Entscheidungen.
Jedes Unternehmen sollte sich die Frage stellen: Wie lange bin ich überlebensfähig, wenn meine Domain plötzlich wegfällt und mein Unternehmen nach außen hin nicht mehr existiert?
Unsere IBH-Empfehlungen:
- Domainregistrierung bei europäischen Registraren – mit DNS-Standorten in der EU
- Trennung von E-Mail- und DNS-Diensten – um Abhängigkeiten zu reduzieren
- Einsatz moderner Sicherheitsstandards wie TLS, SPF, DKIM und DMARC, um Spoofing- und Phishing-Versuche abzuwehren
- Regelmäßige Audits, Notfallprozesse und Netzwerksegmentierungen zur Stärkung der Cyberresilienz
- Modular gedachte Infrastrukturen – für Flexibilität, Ausfallsicherheit und regulatorische Sicherheit
IBH – Ihr Partner für souveräne und resiliente Domainlösungen
Als technischer Enabler und strategischer Partner bietet die IBH alles, was Sie für eine sichere und nachhaltige Domainstrategie benötigen:
- Domainregistrierung und günstige Konditionen
- Ausfallredundante DNS-Infrastruktur mit mehreren Serverstandorten in Deutschland
- Unterstützung für „Hidden Primary“
- DNSSec / DANE
Mit uns behalten Sie die Kontrolle über Ihre digitale Identität – rechtssicher, unabhängig und zukunftsfähig.
Unser Fazit: Kontrolle ist keine Selbstverständlichkeit!
Die Sperrung des E-Mail-Kontos in Den Haag war kein Einzelfall, sondern ein Weckruf für das, was auf dem Spiel steht: die digitale Selbstbestimmung. Unternehmen, die ihre Domains und E-Mail-Systeme souverän managen, gewinnen mehr als Sicherheit. Sie sichern ihre Existenz. Denn wer seine Domain selbst kontrolliert, kontrolliert seine Zukunft.